Historie - thematisch, chronologisch: Fortsetzung 1

Das Bauwerk

  • ca. 1025:
  • [Bauland] Es stand im Besitz der Kirchenstifterin Reimod. Der Baugrund liegt im Flußsand und wird teilweise vom Grundwasser durchströmt. Kein gutes Gelände für einen Kirchbau (ursächlich für die später eintretenen Probleme).
  • [Baustoff] Stein oder Holz, das richtete sich nach den örtlichen Gegebenheiten. In Norddeutschland waren Holzkirchen nichts ungewöhnliches, wurden jedoch im Laufe der Zeit durch Steinbauten ersetzt. Interessanterweise hat man den ursprünglichen Holzbau aus Kostengründen oft einfach ummauert.
    Ob der Kirchensaal in Uentrop vor dem Neubau einst genauso ein Holzbau war, ist nicht bekannt. Wir wissen aber, dass zumindest die ebenfalls aus den 7 Kirchenstiftungen der Reimod erbaute Kirche in Handorf eine Holzkirche war.
    Die Kirche - Turm, Chor, Schiff aus verschiedenen Bauzeiten - wurde letztendlich erstellt mit Bruchsteinmauern in Grünsandstein (Soester-Sandstein).
  • ca. 1025:
    [Architektur]
    Die Kirche wurde gebaut - wenn man so will - in einem für das Mittelalter typischen Design einer kleineren Saalkirche. Der Saalbau war ein langgestreckter einschiffiger Raum mit flacher (Holzbalken-)Decke, in seiner Längsachse nach Osten orientiert, („geostet“). D.h., der (Haupt-)Altar liegt in Richtung des mittleren Aufgangspunktes der Sonne. Diese Orientierung weist auf den Erlöser Jesus Christus, der Christen das Licht des Glaubens bringt. Des weiteren wird - von Europa aus gesehen - in Richtung Osten, der heiligen Stadt Jerusalem, gebetet.
    Im Vergleich zum heutigen Baukörper war die ursprüngliche Saalkirche schmaler, dafür insgesamt etwas höher (?) (belegt durch die sichtbare Dachlinie an der Ostwand des Turmes). Ein charakteristisches Merkmal, um Kirchen von profanen Bauten abzuheben, war die Betonung der Vertikalen. (s. Graevinghoff S. 41)
    Ein viergeschossiger Kirchturm quadratischen Grundrisses ist im Westen an die Kirche angebaut. Es lässt sich leider nicht sagen, ob der Kirchturm evtl. später dem ursprünglichen Bauwerk zugefügt wurde, oder ob er von Anfang an bestand. Auch ein separater Außeneingang ist nicht nachweisbar; einziger Zugang zum Turm besteht über das Kirchenschiff. (s. Die Kunst- und Geschichtsdenkmäler des Kreises Hamm, S. 80)
    Der Turm entstand jedenfalls in der Bauzeit des 11. Jh. und besaß einen stumpfen Pyramidenhelm. Typisch für den romanischen Stil des Turms sind die Rundbogenblenden und die geschlossenen Schallöffnungen der Oberetage.
  • ca. 1500 (1470?)
    [Das Bauwerk]
    Anbau eines Chors mit Zugang zu einer Gruft.
    An der Nordseite des Chors befand sich der heute zugemauerte Zugang zur Gruft der Adligen der Häuser Haaren, Uentrop und Heidemühle (Schmehausen) des Kirchspiels. Das dreiteilige Arrangement Turm, Saal und Chor repräsentierte bei (Dorf-)Kirchen, die als Eigenkirchen geführt wurden, die herrschaftliche Ordnung zwischen Himmel und Erde. Herr über das Bauwerk ist der Grundherr, Gott ist der Herr, dem das Bauwerk dient. Zwei Merkmale sind bei Dorfkirchen des dreiteiligen Typs häufig anzutreffen:
    • eingezogener Chor, d.h. der Saal ist breiter als der angrenzende Chor
    • eingeschlossener Turm, d.h. eine Wand des Saales und des angrenzenden Turmuntergeschoßes liegen auf einer Ebene
    Nur ersteres trifft auch auf die Uentroper Dorfkirche zu (?) Am Ostende des Saalgebäudes ist das Sanktuarium und am Westende, in seiner reduziertesten Form als Turm, „die Eigenkirche“ angebunden. Kennzeichnend u.a. lag im ersten Turmgeschoss eine Kapelle bzw. ein Andachtsraum des Eigenherrn und seiner Familie mit einem separaten Zugang. Diese Ausgestaltung zur Eigenkirche ist in Uentrop nicht mehr (?) vorhanden.
  • ca. 1551: Kompletter Neubau des Kirchenschiffs. Der Grund unbekannt.
  • 1966: Restaurierung des Kirchturms, u.a. durch eine baulich erforderliche Verstärkung der Turmwände, sowie der Öffnung von je 2 Rundbogenfenstern auf der Nord- und Südseite.
  • 1967: Ausbesserung des Außenmauerwerks von Schiff und Chor; des Gesimses, der Stützpfeiler, der gotischen Fenster, der schadhaften Gewölbe und der Balken im Chor. Freilegung des dreigliedrigen gotischen Fensters in der Ostwand des Chores. Entfernen des Putzes, so dass sich das Gebäude wieder im originalen Grünsandstein des alten Mauerwerkes zeigt.
  • 1970: Anbau einer Sakristei mit Nebenräumen an der Ostseite der Kirche, gemäß Anforderungen des Denkmalschutzes, angebunden über einen Glaskorridor.

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