Geschichte: Historie zur Uentroper Dorfkirche

Hier wollen wir einen Einblick in bis dato Bekanntes zu unserer historischen Uentroper Dorfkirche geben. Ferner werden wir Stück für Stück versuchen, die noch vorhandenen Lücken zu füllen bzw. allgemeine vergleichbare Erkenntnisse heranziehen, um Ereignisse entsprechend ihrer jeweiligen Epoche zu beleuchten.  Somit wird diese Seite - ähnlich einem Wiki - ständig weiterentwickelt, um das Angebot an Informationen stetig zu erweitern. Wir freuen uns über jedwede Unterstützung, sei es als Korrektur, Ergänzung oder Hinweis auf historische Quellen.

Vorwort

Unser Ziel ist es, jedem Interessierten einen Einblick in die Geschehnisse rund um die Uentroper Dorfkirche zu ermöglichen. Statt einer üblichen Chronik wollen wir die Ereignisse als solche erfahrbar machen. Seit dem 20. Jahrhundert entstehen durch Interdisziplinärität (die gemeinsame Bearbeitung wissenschaftlicher Fragestellungen durch Vertreter unterschiedlicher Fachgebiete) neue Erkenntnisse in allen Bereichen. Ebenso wollen wir über den "Tellerrand" schauen, um ein tieferes Verständnis für das Thema zu vermitteln.

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Uentrop, Kirchenstandort - vor dem Kirchbau, die Bauernschaft

  • ca. 1000: Uentrop -bzw. Uenthorpe/ Unthorpe/ Unkinthorpe- war Rittersitz/-gut des Geschlechts derer „de Untorpe“.
    Bauern der Gegend siedelten in weit verstreuten Höfen, inmitten der Felder ihres Gehöfts, ähnlich heutigen Aussiedlerhöfen.
    Dem Rittergut (Haus Uentrop) als ihrem Ober-/Haupthof untergeordnete Höfe waren als Bauernschaft  zu Uentrop, kurz Uentrop zusammen geschlossen. (s. Westf.Gs S. 1060)
  • Das Gebiet der Bauernschaft Uentrop selbst gehörte damals zum Kirchspiel Beckum und damit dem Dreingau im Bistum Münster an und das, obwohl ansonsten die Lippe (von Lippstadt bis Dorsten) die Grenze zwischen den beiden Bistümern Münster und Köln bildete. (s. Liudger und sein Erbe-S. 8, S. 91)
  • Das zuständige Go(Bezirks)gericht für Uentrop war Ahlen. (Kirchspiel Beckum war kein eigenstädiges Gogericht, zuständig war Ahlen) (s. Liudger und sein Erbe-S. 32)

Nach dem Kirchbau, Kirchspiel und Dorf

  • ca. 1020: Im Bistum Münster existierten bis zu dieser Zeit bereits 40 Kirchspiele (Pfarrbezirke). Dabei war ein Kirchspiel nicht ein räumlicher, d. h. linear begrenzter Bezirk, sondern zunächst nur ein personeller Verband aller an eine Kirche zehntpflichtigen Höfe und Hintersassen. Ein Kirchspiel diente als kleinste raumpolitische Einheit.
  • ca. 1030: Indem Sigefridus, 13.Bischof von Münster, die Kirche weihte, bestimmte er auch die der Kirche zugehörigen Höfe und Bauernschaften. Zu Uentrop gehörte alles, was jenseits (vom Dreingau aus gesehen) des Flusses Lippe lag.
    Damit ist folgendes Gebiet aus dem Kirchspiel Beckum des Bistum Münster ausgegliedert worden: Bauernschaft Uentrop (s. Urkunde),
    Bauernschaft Haaren (Haaren war Rittersitz derer von Horne), Bauernschaft Schmehausen.
    Mit der Beurkundung und der anschließenden Berufung eines Pfarrers wurde im Bistum das gleichnamige Kirchspiel Uentrop bestätigt, wobei Friedhof und Schule zu Uentrop und das Gericht zu Haaren war. Anfänglich umfassen Gerichtsbezirk und Kirchspiel oft gleiche Gebiete. Gerichtsbezirke waren aber vielfachen Änderungen unterworfen, so sind z.B. dem Gericht Haaren später zusätzlich die Rittersitze Heydemühlen und Hohenhannover sowie das Dorf Frielinghausen zugehörig.
    Das Dorf bzw.Kirchdorf Uentrop - so wie wir es heute verstehen - war im und mit dem Kirchspiel Uentrop entstanden. (s. Neue Erdbeschreibung..., S. 679)
! Ohne die Kirche kein Dorf Uentrop !

  • 1187: Bischof Hermann II. von Katzenelnbogen (1173–1203) wies Uentrop dem Archidiakonat des münsterischen Kollegiatstifts St. Martini zu.
  • 1197: Der Paderborner Dompropst Gottschalk von Schwalenberg, ein Nachfahre der Reinmodis, schenkte im Jahre 1197 die Kirche mit einem Hof und der Mühle dem Kloster Marienfeld. (s. GermaniaSacra 3F2, “das Bistum Münster“ 11, S. 145)
  • 1201/1203: Die Söhne Graf Friedrichs von Altena erstritten sich in den Jahren 1201/1203 alle Rechte über die Uentroper Kirche.
  • 1575: In der Folge kam es zu langwierigen Streitigkeiten um die Oberhoheit für das Kirchspiel Uentrop (mit Haaren und Schmehausen). Diese wurden erst durch den Grenzvertrag von 1575, zwischen der Grafschaft Mark und dem Fürstbistum beigelegt. Die Oberhoheit verblieb danach bei der Grafschaft.
    Uentrop wurde dadurch dem Amt Hamm zugeordnet.
  • 1666: Uentrop kam mit der Grafschaft 1666 an Brandenburg (später Preußen).
  • 1716: Uentrop bildet ein eigenes Amt, fiel aber während der napoleonischen Besetzung an die Mairie Hamm.
  • 1975: Die Gemeindegebietsreform vereinigte 1975 Uentrop mit Hamm. Nach der Kommunalen Neuordnung im Jahr 1975 wurde die Großgemeinde Uentrop in die Stadt Hamm eingemeindet.
  • 2014: Gedenken wir nun der Aufwertung des Lebensraums, den die Menschen im neuen Kirchspiel erfahren durften:

    • Für seelsorgerische Betreuung und einfache amtliche Vorgänge hatten sie „ihren Pastor“ vor Ort.
    • Die Kinder konnten zur Schule und hatten noch Zeit im elterlichen Hof mitzuhelfen.
    • Sonn- und Feierstags war allen der Besuch der heiligen Messe möglich, einschließlich eines Friedhofsganges zu den Gräbern der verstorbenen Angehörigen.
    Stolz waren sie auf „ihr Kirchlein" und in der Folge stets auf dessen Erhalt bedacht.
! Ohne die Gemeinde kein Bestand der Kirche !

Der Förderverein will nun in diese Fußstapfen unserer Altvorderen eintreten.


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Organisation

1. Vorsitzender: Jörg Kerßebaum

weitere Vorstandsmitglieder:
Heike Kunkel - 2.Vorsitzende
Petra Siegmund - Kassiererin
Christel Walter - Schriftführerin
Pfarrerin Barbara Tetzner

Aktuelle Mitgliederanzahl:
Zurzeit (Stand August 2022): 51 Mitglieder

Kontakt

FFhUD e.V.
An der Uentroper Kirche 6
59071 Hamm

email: ffhud@uentroper-vereine.de

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Kirchenführungen
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Einzelheiten finden Sie hier unter: Events

Standort der Kirche

An der Uentroper Kirche 10, 59071 Hamm

Öffnungszeiten, Gottesdienst
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